Die Geschichte von Schloss Reinharz: Ein Barockes Erbe
Von adligem Glanz bis zur Gegenwart: Die historische Entwicklung von Schloss und Park
Schloss Reinharz, ein barockes Meisterwerk in der Dübener Heide, blickt auf eine reiche und wechselvolle Geschichte zurück. Erbaut zwischen 1690 und 1701, vereint das Schloss barocke Architektur mit Rokoko-Interieur und spiegelt die einstige Macht und den Einfluss der Familie Löser wider. Eingebettet in einen weitläufigen Landschaftspark, der im 19. Jahrhundert umgestaltet wurde, erzählt Schloss Reinharz die faszinierende Geschichte sächsischer Baukunst und adeliger Traditionen.
„Königlich Logieren“
Bereits August der Starke, Kurfürst von Sachsen und König von Polen schätzte die Dübener Heide mit ihren sanften Hügeln als Ort der Entspannung und Erholung.
Inmitten dieser Landschaft überragt ein barocker Turm die ausgedehnten Wälder, Wiesen und Seen. Er führt den Besucher zum Wasserschloss Reinharz; einer barocken Schlossanlage mit bedeutender astronomischer Geschichte.
Am Rande des sechs Hektar großen Schlossparks mit Jahrhunderte alten Bäumen liegt das romantische Gärtnerhaus aus dem 18.Jahrhundert. Es wurde 2008 denkmalgerecht saniert und in drei exklusive Appartements für je vier bis sechs Personen aufgeteilt, die flexibel kombinierbar sind.
Jede Wohnung folgt einer eigenen Stilrichtung, um individuellen Wünschen gerecht zu werden. Geschmackvoll eingerichtet und hochwertig mit Sauna und Kaminofen ausgestattet, werden somit alle Ansprüche für einen erholsamen Aufenthalt erfüllt.
Fernab vom Trubel und der Hektik des Alltags finden die Gäste hier Kraft und Entspannung.
Wandel und Erbe
1837 wurde Schloss Reinharz an die Familie Hertwig verkauft, die den Park vom barocken Lustgarten in einen Landschaftspark umgestaltete. Trotz dieser Veränderungen sind Spuren des ursprünglichen Barockgartens noch sichtbar. Im Rahmen des Projekts „Gartenträume“ Sachsen-Anhalt wurde eine denkmalpflegerische Konzeption entwickelt, um die historische Bedeutung des Parks zu bewahren. Schloss und Park veranschaulichen eindrucksvoll die landschaftlichen Veränderungen und die Entwicklung des Anwesens im 19. Jahrhundert.
Barock trifft Gotik
Die Schlosskirche Reinharz, um 1700 erbaut, kombiniert gotisierende Elemente wie Spitzbogenfenster mit einem barocken Innenraum. Die Kirche beeindruckt durch ihre zweigeschossige Empore mit reich bemalten Brüstungen und die Herrschaftsloge. Der Altar mit Wappenbekrönung, die Kanzel mit Rankenschnitzerei und der Taufstein auf Balusterstütze sind bemerkenswerte Ausstattungsstücke. Epitaphien, darunter eines für H. Löser (1705), zeugen von der historischen Bedeutung des Ortes.
Das Reinharz
Historisches Dorf in der Dübener Heide
Das malerische Dorf Reinharz liegt im Naturpark Dübener Heide, umgeben von Wäldern und Wiesen. Der 68 Meter hohe Turm des Wasserschlosses ist weithin sichtbar und bildet zusammen mit dem Schlosspark, dem Brauhausteich und alten Bäumen eine harmonische Verbindung zur Natur. Seit 1486 im Besitz der Familie Löser, wurde das Dorf 1666 ein eigenständiges Rittergut. Heinrich von Löser ließ zwischen 1690 und 1701 das beeindruckende Barockschloss erbauen, gefolgt von der Fertigstellung der Dorfkirche 1703.
Historie und Adelsgeschichte
Reinharz, im 15. Jahrhundert als „Renritz“ bekannt, wurde 1485 von der Familie Löser übernommen. Nach dem Verkauf von Schloss Pretzsch 1647 baute Heinrich von Löser zwischen 1690 und 1701 das Barockschloss Reinharz als neuen Familiensitz. Sein Sohn Hans, ein passionierter Wissenschaftler, erweiterte den Schlossturm auf 68 Meter und richtete eine renommierte Werkstatt für astronomische Instrumente ein. Das Rittergut blieb bis 1837 im Besitz der Familie Löser.